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Gräde, Greadn

die, -, -(n)
[ grɛədn ]

gedeckter Weg ums Bauernhaus


Wortart: Substantiv
Tags: Steiermark
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 01.09.2015
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Kommentare (2)


Holzstoß und Scheiterhaufen oder ein gedeckter Weg ums Bauernhaus?
Einerseits sind da der Eintrag Holzgreadn = ,Holzstapel', und die Erwähnung
Der abgleitende Diphthong ɛə ist verhältnismäßig selten, tritt aber doch vor den meisten Geräuschlauten auf, und auch vor m und n, wie in trɛəpm .dummes Weib', gnɛətig .eilig', plɛəkətsn .blinzeln', +grɛədn .Scheiterhaufen',
source: Zeitschrift für Mundartforschung, Beihefte ( 1964)

Andererseits jedoch:
Um den Hof zieht sich ein erhöhter, von dem weit vorspringenden Dache gedeckter Treppelweg ohne Geländer, die „Grädn“ oder „Greadn“ genannt.
source: Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Bd.7, Steiermark (1890)
Wiesler Beimv. Wiesler in Winterdorf bei Freiberg (Pf. Gleisdorf) befand sich 1866 am Treppenwege neben dem Hause („der Greadn") eine Platte von weißem Marmor, 2 Schuh lang und 11 Zoll breit. Sie trug die Inschrift: Pro jurisdictione territorii castelli
source: Historischer Verein für Steiermark, Mittheilungen (1878)
Ritter von Lexer löst das Rätsel:
Greade, Gread'n f. an der Wand aufgeschichtetes Scheiterholz, Holzstoß
steir. Greaden hölzerner Gang ums Haus zu ebener Erde [...]
Mhd. grede Stufe, Treppe; bair. gred f. breite gepflasterte oder hölzerne Stufe längs der Vorderseite eines Gebäudes
source: Matthias v. Lexer, Kärntisches Wörterbuch (1862)

Eine steirische Sonderbedeutung also!
Koschutnig 01.09.2015


Die Ebmbäurin hot sih ka Geimerl nit gfürcht und is aussi auf die Greadn. Do hot ihra da Maun pockt und afn Schimml auffi ghoubm, hot sih hinta ihra gsetzt und is nocha wia da Tuifl furt af Sankt Anna zua.
source: Ferdinand Fauland, Sulmtola Gschnoattl (1969)

Koschutnig 01.09.2015





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