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Lehrerdienstpragmatik

die, -, nur Sg.

Lehrerdienstordnung


Wortart: Substantiv
Tags: rechtssprachlich,historisch
Kategorie: Amts- und Juristensprache
Erstellt von: Koschutnig
Erstellt am: 14.05.2008
Bekanntheit: 80%  
Bewertungen: 1 2

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Kommentare (2)


Als die Lehrerinnen und Lehrer zu Beamten wurden:
Die Lehrerdienstpragmatik
Die Regierung hat dem Abgeordnetenhause den Entwurf eines Gesetzes vorgelegt, der das Dienstverhältnis der Lehrerschaft an staatlichen mittleren und niederen Unterrichtsanstalten regeln soll. […] Der Entwurf einer Lehrerdienstpragmatik, den die Regierung jetzt dem A vorgelegt hat, hält an dem Gesichtspunkt fest, daß die Staatslehrpersonen eine Kategorie von Staatsbeamten darstellen, die nur nach Berufsart und Vorbildung gesondert sind.
source: 6.7.1917, Wien Bibliothek
Die ganze originale „LDP“ ist hier:
Gesetz, betreffend das Dienstverhältnis der Lehrerschaft an staatlichen mittleren und niederen Unterrichtsanstalten (Lehrerdienstpragmatik)
vom 28. Juli 1917
source: ÖNB, Alex
Ebenso wie die 1914 zum Gesetz gewordene Dienstpragmatik der übrigen Beamtenschaft wurde auch die Lehrerdienstpragmatik aus dem Jahr 1917, mit der die Lehrer den übrigen Beamten gleichgestellt worden waren, durch das Bundesgesetz vom 27. Juni 1979 über das Dienstrecht der Beamten (BDG 1979) außer Kraft gesetzt, bzw. wurden die wesentlichen Inhalte beider Dienstordnungen in das gemeinsame Beamten-Dienstrechtsgesetz übernommen:
source: RIS - BDG 1979


Mit dem Argument "Reine beamtensprache" [sic!] war der Eintrag lange "verbannt" gewesen - doch da gibt es die Kategorie "Amts- und Juristensprache". Wozu mag die bloß dienen?
Koschutnig 22.08.2017


Als die Lehrkräfte austrofaschistisch wurden:
Im Jänner des Jahres 1934 forderte ein Erlass die Lehrer ganz offiziell auf, der Vaterländischen Front beizutreten. [...] ’eine grundsätzliche Ablehnung der Vaterländischen Front müsste als Weigerung aufgefasst werden, sich zum österreichischen Vaterlande zu bekennen und die Ausübung des Lehrberufes in diesem Sinn zu gestalten’. Mit Hinweis auf Paragraph 22 der Lehrerdienstpragmatik von 1917, nach dem der Lehrer verpflichtet war, dem Staate ’treu und gehorsam zu sein’ und alles hintanzuhalten habe, ’was den öffentlichen Interessen abträglich sein’ könne, hafteten Beamte und Lehrer seit Anfang 1936 auch für das politische Wohlverhalten ihrer Familie.
source: Oskar Seber, Vom Freihandzeichnen zur bildnerischen Erziehung. Diss. Univ. Wien 2001

Koschutnig 22.08.2017





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